Mehr als ein Verein - Wiesbaden Phantoms stehen für "Familie"

Als eine Handvoll 16-Jähriger um Ideengeber Manfred Brand 1984 die Wiesbaden Phantoms gründete – zuvor hatte Brand einen Artikel über die Dallas Cowboys gelesen und war sofort fasziniert von American Football – hätte wohl keiner der Jugendlichen gedacht, dass ihr Verein auch 40 Jahre später noch existieren würde. Ein Verein mit weit mehr als 500 Mitgliedern, einer Cheerleaderabteilung mit alleine 60 Sportlerinnen, zahllosen Titeln im Football und Cheerleading sowie einem Namen, der in ganz Deutschland bekannt ist.

"Wir wussten damals nicht einmal, wie man einen Verein gründet", hatte Brand anlässlich des 35. Geburtstages "seiner" Phantoms vor fünf Jahren schmunzelnd in einem Interview gesagt. "Was aus diesem kleinen Verein geworden ist, erfüllt mich heute mit großem Stolz." Von Jugendlichen gegründet, behielt der Verein durchgehend die Entwicklung des eigenen Nachwuchses im Auge. Heute spielt die U20 – bis vergangenes Jahr die U19 – seit zwei Jahrzehnten ununterbrochen in der Jugend-Bundesliga, ist Dauerteilnehmer an den Play-offs um die Deutsche Meisterschaft und stand 2019 sogar im Junior Bowl, dem Endspiel um den Titel. Die anderen Jugendteams, darunter U16, U13 und U10 sowie auch U21, U17 und U15, wenn entssprechende Ligen angeboten wurden, waren ausnahmslos in den jeweils höchstmöglichen Klassen angemeldet. Die Phantoms setzen bis heute darauf, ihren Vereinsnachwuchs nachhaltig und mit viel Spaß, aber auch leistungsorientiert zu fördern und auf Einsätze in den nächsthöheren Mannschaften vorzubereiten.

Gleiches gilt für die Cheerleader, die jeder Anfängerin die Basics ihres akrobatischen, hoch professionellen Sport in einer Weise näherbringen, die es den Athletinnen ermöglicht, zeitnah an Meisterschaften teilnehmen zu können und im Lauf der Jahre herausragende Leistungen zu erbringen. Der Lohn für diese seit fast drei Jahrzehnten vorbildliche Nachwuchsarbeit ist eine mittlerweile dreistellige Zahl an Landes- und Deutschen Meistertiteln. In den vergangenen fünf Jahren kamen ein halbes Dutzend Europameistertitel sowie doppelt so viele EM-Medaillen hinzu. Alleine 2023 qualifizierten sich alle Squads der Phantoms für die Europameisterschaft und wurden zwei Mal Europameister, drei Mal Vize-Europameister und holten sich einmal den dritten Platz.

Im Nachwuchsbereich spielen die Footballer ab ihrem achten Lebensjahr und wechseln mit 19 oder 20 Jahren zu den Erwachsenen, die Cheerleader sind zwischen sechs und Mitte 30 Jahre alt und steigen je nach Alter in den Squads nach oben. Kein Wunder, dass die Phantoms aufgrund dieses beeindruckend erfolgreichen Nachwuchses und (fast) zahlloser Titel bereits mit vielen Preisen und Auszeichnungen bedacht wurden. Herausragend ist das "Grüne Band für vorbildliche Talentförderung im Verein", das der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) verleiht.

Die Phantoms sind aber auch "Phamily" – "Familie" auf Englisch und statt mit einem "F" mit "Ph" geschrieben, um die tiefe Verbundenheit mit dem Verein zu verdeutlichen. "Phamily", weil eben nicht "nur" Kinder und Jugendliche hier eine Heimat gefunden haben, sondern sie als junge Erwachsene weiterhin im Verein ein ideales Betätigungsfeld vorfinden. Die Cheerleader sind bis weit über 30 Jahre mit teils deutlich jüngeren Squadmitgliedern aktiv, die Footballer messen sich auf Drittligaebene in der Regionalliga mit anderen Teams und wollen 2024 um den Aufstieg in die GFL2, die 2. Bundesliga, kämpfen. Wer eine kontaktarme Version von American Football spielen möchte, ist beim Flag Football bestens aufgehoben. Die Phantoms bieten hier schon ab der U10 entsprechendes Training und Spielbetrieb in den Ligen des Verbandes an, Erwachsene Flag-Footballer sind bei den "Allstars" aktiv, die in der DFFL2 auf zweithöchster deutscher Ebene antreten.

Im Jubiläumsjahr des Vereins feiern zudem die Ladies eine Premiere. Erstmals haben die Phantoms eine Frauenmannschaft gemeldet, die aufgrund des Erfahrungsschatzes der Spielerinnen, die aus anderen Teams nach Wiesbaden wechselten, direkt in der 2. Bundesliga einsteigen wird. Komplettiert wird die "Phamily" von zwei wichtigen Personengruppen: Eltern und Familienangehörigen sowie Ehrenamtlichen, die zwar nicht familär mit Spielern und Cheerleadern verbunden sind, sich aber für die Phantoms engagieren. Der Einsatz dieser beiden Gruppen ermöglicht es erst, den gesamten Aufwand, der nötig ist, um Heimspiele, Meisterschaftsteilnahmen und Auftritte durchzuführen, auch zu stemmen. So sind Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren Mitglieder des Vereins – teils bereits in dritter Generation und bei Spielen sowie Meisterschaften von Footballern und Cheerleader auch vor Ort. So, wie es auch in einer Familie der Fall ist.

Autor: Michael Wiegand, Media Director bei Wiesbaden Phantoms
Bilderhinweis: Bastian Klaas, Henry Meier, Anne Maas, AFVH Verband

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